Der Blog für dich und Dein Tier.
#10 Fellwechsel
Er ist da - der Herbst und dieser Tage sind die Temperaturen nachts bereits einstellig. Und somit beginnt auch bei den meisten Hunden der Fellwechsel - ein natürlicher Prozess, der 2x jährlich (Frühjahr u. Herbst) stattfindet. Er dauert meist ca. 6-8 Wochen und ist tatsächlich auch recht anstrengend für unsere Hunde. Also sollten wir unsere Hunde hierbei unbedingt unterstützen. Wie? Das verrate ich euch...
1) Nährstoffreiches Futter (+ Zusätze wie z. B. Bierhefe)
2) Hochwertige Öle (z. B. 3-6-9 Öl) und
3) Regelmäßige (!) Fellpflege (und zwar mit dem passenden Werkzeug entsprechend dem Fell)
Übrigens: Ältere und kastrierte Hunde haaren generell mehr als jüngere oder unkastrierte Hunde.
Achtet im Herbst / Winter bitte ebenfalls UNBEDINGT auf die richtige Pfotenpflege!
Warum es sooooo wichtig ist, regelmäßig die Krallen seines Vierbeiners zu kürzen, darüber habe ich bereits vor einiger Zeit berichtet.
Fast genauso wichtig - und zwar Sommer wie Winter - ist das Kürzen der Haare zwischen den Zehen / Pfotenballen. Denkt dran, dass Hunde nur hier Schwitzen können.
Haare zwischen den Pfotenballen verfilzen gerne und dienen Parasiten wie Zecken und Milben als gutes Versteck. Im Winter können sich Streusalz, (verletzender) Split und dauerhafter Schmutz ansammeln, wodurch Entzündungen oder Infektionen entstehen können und zwar gar nicht mal so selten.
Bei sehr strapazierten Pfoten empfiehlt sich ein Pfotenbad mit lauwarmen Wasser und Aloe Vera Gel. Das pflegt und reinigt die Pfoten.
Und wenn jetzt kommt "Mein Hund hält nicht still..." dann sage ich, baut es doch auf! Geht nicht, gibt's nicht!
Mit Medical Training ist nahezu alles möglich.
Zum Kürzen verwendet man übrigens eine spezielle Schere mit stumpfen Enden.
Für Zuhause verwende ich fürs Training einen anderen (leiseren) Clicker. Bei Fragen könnt ihr euch - wie immer - gerne melden.
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#9 Der Tollwut-Fall aus Bremen (Anfang Sept. 2021)
Es ging durch die Medien wie ein Lauffeuer. Der Fall des verstorbenen Kangal-Welpen aus der Türkei. Ein unschuldiger Welpe - mal wieder völlig gedankenlos und unverantwortlich nach Deutschland importiert, nicht geimpft oder sonst was und letztendlich an dem (für Tollwut verantwortlichen) Rabiesvirus verendet... Zahlreiche Mitarbeiter hatten sich zuvor noch in Lebensgefahr gebracht, weil zunächst gar nicht fest stand, woran der Welpe litt.
Tollwut (Rabies) ist eine hochgefährliche Infektionskrankheit. Menschen stecken sich meist durch einen Biss eines infizierten Tieres an. Tollwut verläuft für Mensch und Tier nahezu immer tödlich!
Sie galt in Deutschland als ausgerottet, doch "Dank unendlich vieler importierter Tiere", illegal oder legal, unzureichend oder auch gar nicht geimpft, kann ein Restrisiko leider nicht mehr ausgeschlossen werden.
Doch was heisst das jetzt für meinen Hund und mich?
Der "normale Hund" ist ja - soweit es gesundheitlich vertretbar ist - zumindest grundimmunisiert. Entsprechend grundimmunisiert ist die Impfung sehr lange - wahrscheinlich sogar lebenslang - wirksam.
Die gültige Tollwutimpfung ist notwendig bei grenzüberschreitenden Reisen, Besuchen von Hundemessen und / oder Veranstaltungen. Eine (gültige) Tollwut-Impfung ist anerkannt, wenn sie nach den Herstellerangaben vorgenommen wurde.
Meine persönliche Meinung ist, dass - zumindest - eine Grundimmunisierung sinnvoll ist, weil durch die Einschleppung infizierter Tiere aus dem Ausland eine Gefährdung unserer Tiere leider nicht mehr restlos ausgeschlossen werden kann. Da Deutschland weitestgehend tollwutfrei ist und - wie bereits oben geschildert - die Impfung sehr lange anhält, kann auf "übermäßige" bzw. regelmäßige Nachimpfungen verzichtet werden.
Solltet ihr unsicher sein, was für euer Tier das Beste ist, oder Fragen zur Impfempfehlung (StIKo Vet.) haben, meldet euch gerne über das Kontaktformular, oder per Email.
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#8 Zwingerhusten - Der Herbstschreck
Jedes Jahr im Herbst steht mein Handy meist nicht mehr still. Besorgte Hundehalter melden sich in der Praxis, dass der Hund unter hartem, trockenen Husten leidet, müde u. matt ist und erhöhte Temperatur hat. Womit wir auch schon bei den Symptomen des Zwingerhustens sind. Beim Zwingerhusten, welcher Luftröhre und Bronchien betrifft, handelt es sich um eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch Viren und Bakterien hervorgerufen wird. Die Ansteckung erfolgt durch Nasen- u. Rachensekrete und zwar überall dort, wo viele Hunde aufeinander treffen (Hundewiesen, Tierheime, Hundepension, Hundemessen, Veranstaltungen etc.). Und ja, dies geschieht auch trotz Impfung. Zwingerhusten ist keine impfpräventable Erkrankung (!), also nicht durch eine Impfung zu verhüten (s. auch Prof. Ronald Schultz).
Auch Hunde sind mal von einer Erkältung betroffen und diese ist in den allermeisten Fällen nicht lebensbedrohlich. Meist klingen die Symptome innerhalb von ein bis drei Wochen wieder ab. Schwere Fälle bzw. Verläufe sind äußerst selten. Aus persönlicher Erfahrung kann ich nur sagen, dass wir seit gut 20 Jahren Herbst für Herbst ganz gut ohne Impfung oder Antibiotika überstehen... ;-)
Aber was kann ich denn nun tun, um meinen Hund zu schützen?
An erster Stelle steht auf jeden Fall - so oder so - ein gutes Immunsystem! Hierzu eignen sich bspw. Hagebutten(pulver) sehr gut, Propolis und viele andere Produkte, die die Natur uns liefert. Wenn ihr unsicher seid, was für euren Hund das Richtige ist, könnt ihr euch gerne über das Kontaktformular bei mir melden.
(Hinweis: Bei allergischen Hunden, Propolis vorsichtig antesten, oder vorab durch Testung absichern, um Restrisiken ausschließen zu können.)
Was tun, wenn es dann doch passiert ist?
Nun, auch hier bietet die Natur uns hilfreiche und kostbare "Schätze". Ich nutze seit vielen vielen Jahren Propolis - das "natürliche Antibiotikum". Es eignet sich hervorragend zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte und schützt daher Deinen Vierbeiner vor grippalen Infekten, wirkt gegen Bakterien, Viren u. Pilze. Achte zudem darauf, dass es Dein Vierbeiner zwar warm hat, aber die Räume auch ausreichend belüftet bzw. durchgelüftet werden. Viel trinken ist außerdem sehr wichtig.
Frische Luft tut außerdem gut (stärkt das Immunsystem, bringt den Kreislauf in Schwung u. versorgt die Atemwege mit Sauerstoff), ohne jedoch den Hund zu überfordern! Hier kommt es auf ein gesundes Mittelmaß an. Bei kälteren Temperaturen sollte man - je nach Hund - über einen Hundemantel und / oder Loop nachdenken. Dieser schützt den Hundehals vor Kälte und Wind.
Zu guter Letzt empfiehlt es sich (immer), einen Hustensaft gegen den Husten im Haus zu haben. Dies kann ein spezieller Hustensaft für den Hund sein (z. B. CaniPulmin liquid), oder auch der "gute alte" Spitzwegerich Hustensaft, wie man ihn von uns Menschen kennt. Von Experimenten mit "Kinder-Hustensäften", die man ja noch im Schrank hat, bitte ich auf jeden Fall abzusehen.
Zusammenfassend kann man also sagen: Immunsystem stärken, Hausapotheke rechtzeitig aufstocken und den Herbst in vollen Zügen genießen. Habt eine schöne Zeit.
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#7 Herbst = Hochsaison für Flöhe u. Herbstgrasmilben
Ich liebe ja den Herbst. Die Natur bietet nicht nur viel zu entdecken und wunderschöne Farben, auch unsere Vierbeiner lieben den Herbstspaziergang im raschelnden Laub.
Leider bringt der Herbst auch ein paar ungebetene Gäste mit, wie zum Beispiel Flöhe und die "liebe Herbstgrasmilbe". Das absolute Hauptsymptom bei den kleinen Mitbewohnern ist natürlich plötzlich auftretender Juckreiz. Kann sonst alles ausgeschlossen werden, sollte man den Hund auf Flöhe untersuchen. Dies geschieht am besten mit einem Flohkamm, oder aber auch mit dem gründlichen Absuchen. Bei langhaarigen Hunden kann man Strähne für Strähne "scheiteln" und somit das Fell absuchen. Auch am Flohkamm bleibt schonmal der ein oder andere Floh hängen, vor allem findet man damit aber den sog. Flohkot. Solltet ihr also "kleine schwarze Krümel" finden, legt diese auf ein Taschentuch und macht es ganz leicht nass. Wenn man nun leicht reibt und ca. 1 Minute wartet, könnten sich die "Krümel" rötlich/braun verfärben, was wiederum ein Zeichen für Flohkot ist.
Und nun bitte nicht in Panik verfallen! Keine unüberlegten oder überstürzten "Zauber-Zeckentabletten" besorgen, sondern besonnen handeln und zwar Schritt für Schritt.
Zunächst einmal sollten wir unser "Wirtstier" behandeln und zwar schonend für Mensch, Tier, Geldbeutel und Umwelt. Mein Lieblingsrezept (schnell und unheimlich einfach) ist Apfelessig! Ein Teil Wasser mit zwei Teilen Apfelessig mischen und auf das Tierfell sprühen. Riecht erstmal "streng", verfliegt aber auch schnell.
Ein weiteres tolles, selbstgemachtes Spray besteht aus Zitrone und Rosmarin. Hierzu einen Liter Wasser aufkochen, eine Zitrone mit Schale kleinschneiden und mit einer Hand voll frischem Rosmarin ins kochende Wasser geben, 15 Minuten köcheln und mind. 2 Stunden abkühlen lassen. Durch ein Sieb in eine Sprühflasche geben. Wer mag, gibt noch einen Spritzer Teebaumöl (nicht bei Katzen!) dazu. Fertig. Es gibt noch viele weitere effektive Hausmittel.
Natürlich sollte auch - und vor allem - die Umgebung bedacht werden, vor allem Couch, Bett, Teppiche, Autopolster, Körbchen etc. Bitte alles was geht waschen und zwar über 60 Grad. Stofftiere können auch in einer Tüte eingefroren werden. Für die Polstermöbel eignen sich am besten Kieselgur (bitte nicht einatmen, weder Mensch, noch Tier!), oder Backpulver. Beutel nach dem Saugen bitte sofort entsorgen. Beutellose Geräte sofort in der Mülltonne entleeren.
Flöhe haben übrigens das ganze Jahr über "Saison" und werden meist von Hund auf Hund übertragen. Jedoch fühlen sie sich im Herbst in (beheizten) Wohnräumen am wohlsten.
Auf den Menschen kann sich übrigens auch mal ein Floh verirren, allerdings sind Flöhe eher wirtsspezifisch.
Kommen wir nun zur wirklich lästigen Herbstgrasmilbe. Sie sind deutlich kleiner und viel schwerer zu finden. Einfach ausgedrückt sind sie als "winzig kleine orangene Pünktchen" auf dem Fell zu finden. Auch hier kann man sich ein feuchtes Küchentuch zur Hilfe nehmen, das Fell damit abreiben und schauen, ob sich auf dem Tuch was finden lässt. Sie lauern auf Grashalmspitzen und heruntergefallenem Laub und haben zwischen Juli und Oktober "ihre Zeit".
Ähnlich wie beim Floh ist das Hauptsymptom starker Juckreiz. Es gibt Hunde, die reagieren sehr empfindlich darauf und es gibt Hunde, denen merkt man gar nichts an.
Das allererste Mittel der Wahl ist das "Abseifen" von Pfoten und Bauchbereich nach jedem Spaziergang. Hierzu eignen sich Wasser und Kernseife. Gerade die Pfoten sollten gründlich gereinigt werden.
Natürlich gibt es auch sehr gute Mittel gegen die Plagegeister, wie z. B. das "Grasmilben-EX Spray" von AniForte (Werbung aus Überzeugung an dieser Stelle).
Sollte man einen Garten haben, bitte den Rasen immer kurz halten. Zu trockenen Perioden kann man diesen ebenso mit Kieselgur bearbeiten.
Hoffen wir mal auf baldigen Frost, denn dann ist der Schrecken vorbei und unsere Vierbeiner haben wieder Ruhe... bis zur nächsten Saison, zu welcher ihr aber dann bestens vorbereitet seid.